/

Master Data Management (MDM)

Definition:

Master Data Management (MDM)

Inhalt

Master Data Management (MDM), auch Stammdatenverwaltung oder Stammdatenmanagement, beschreibt einen systemgestützten Ansatz, um die grundlegenden Geschäftsdaten eines Unternehmens strukturiert zu bewirtschaften. MDM erlaubt eine systemübergreifende und dennoch einheitliche Sicht auf Daten. 

Die Architektur des MDM-Systems umfasst verschiedene Komponenten, die gemeinsam dazu beitragen, Daten über verschiedene Bereiche hinweg zu integrieren und zu harmonisieren.

Definition: Was ist Master Data Management?

Stammdatenmanagement trägt wesentlich dazu bei, die analytischen Anforderungen eines globalen Unternehmens zu erfüllen. Das Ziel ist, dass die Stammdaten einer Organisation mithilfe von Master Data Management an einem zentralen Ort bereinigt und angereichert abgelegt werden. Auf die vereinheitlichten Daten haben alle relevanten Mitarbeitenden, Systeme und Programme des Betriebs Zugriff.

Stammdaten oder Master Data sind alle Informationen, die ein Unternehmen zur Verarbeitung von Geschäftsprozessen speichert. Das können zum Beispiel Daten zu Lieferanten, Produkten (Produktstammdaten), Kund:innen oder Dienstleistern sein. Stammdaten sind im Vergleich zu Bewegungs-/Transaktionsdaten konstant und verändern sich wenig.

Damit die Vorteile von Master Data Management zum Tragen kommen, wird bei der Einführung die gesamte Organisation einbezogen. Nur wenn unternehmensweit mit den Stammdaten gearbeitet wird, kann MDM ganzheitlich Verbesserungen mit sich bringen.

Die Datenintegration ist eine Schlüsselkomponente von MDM, die sicherstellt, dass Daten aus verschiedenen Quellen nahtlos zusammengeführt werden. Die regelmäßige Aktualisierung der Daten gewährleistet, dass sie immer den aktuellen Business Anforderungen entsprechen.

Was sind die Vorteile einer zentralen Stammdatenverwaltung?

Viele Unternehmen arbeiten intern mit mehreren unterschiedlichen Systemen, Anwendungen und Programmen, bspw. mit CRM- und ERP-Software. Jedes System greift auf eine eigene Datenbank mit den nötigen Stammdaten zu. Menschen aus verschiedenen Abteilungen und Bereichen nutzen diese Anwendungen, von denen jede Person Daten unterschiedlich ablegt. Daraus können Probleme wie isolierte, duplizierte, veraltete, widersprüchliche oder unvollständige Datensätze entstehen, die das Datenmanagement erschweren. Die Grundlage für eine effektive MDM-Strategie bildet die Konsolidierung von Daten aus verschiedenen Quellen sowie das Bereinigen von Daten, um redundante und inkonsistente Datensätze zu eliminieren.

Viele Gründe sprechen für eine akkurate Stammdatenverwaltung und -pflege, die sich langfristig auf die Produktivität sowie den Unternehmenserfolg auswirkt. Mithilfe von Master Data Management können IT-Abteilung, Fachabteilungen sowie die Management-Ebene eines Unternehmens über Hierarchie-, Standort- und Bereichsgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Die zentrale Ablage stellt Einheitlichkeit, Genauigkeit, Qualität und semantische Konsistenz der Daten sicher. Berechtigungen und Verantwortlichkeiten werden transparent dargestellt. Die einheitliche Verwaltung von Stammdaten ist grundlegend für umfassende Analysen und datengetriebene Entscheidungen.

Durch den Einsatz erhalten alle Beteiligten eine lückenlose Übersicht über das Geschäftsgeschehen und die Möglichkeit, vergangene Prozesse genau nachzuvollziehen. Daraus lassen sich z. B. strategische Maßnahmen zur Prozessoptimierung ableiten. Effizientere Prozesse haben zur Folge, dass Kosten gesenkt und Fehlerquoten minimiert werden. Konsistente Stammdaten über verschiedene Touchpoints hinweg optimieren zudem die Customer Experience, erleichtern die Umsetzung von Data Governance– sowie Compliance-Vorgaben und erhöhen den potenziellen Automatisierungsgrad. Infolgedessen kann durch zentrales Stammdatenmanagement der Umsatz von Unternehmen gesteigert werden.

Ein Anwendungsfall: Bestimmte Kundendaten werden von Personen aus verschiedenen Abteilungen inkonsistent gespeichert. Beim Einsatz eines MDM-Systems wird die Abweichung automatisch erkannt. Es gleicht sie mit bestehenden Daten ab und vereinheitlicht die Dubletten daraufhin.

Stammdatenmanagement: Tools und Software – darauf sollten Sie achten

Beim Master Data Management geht es darum, die Stammdatenobjekte – also grundlegende Datenelemente wie Kund:innen, Lieferanten oder Artikel – effizient zu pflegen und Änderungen im Datenbestand zu konsolidieren. Die Implementierung eines Stammdatenmanagements kann je nachdem, in welchem Zustand sich die Stammdaten befinden, eine große Herausforderung sein, bei der Fehler im Vorfeld vermieden werden sollten, um den Prozess nicht zu verzögern. Unternehmen sollten darauf achten, für die Implementierung einen Dienstleister zu wählen, der erfahren ist und gut zu ihnen passt; denn so gut wie alle Fachbereiche werden mit ihm zusammenarbeiten.

Der Aufwand für die Stammdatenpflege variiert je nach Software und der bisherigen Nutzung von Daten im Betrieb. Es sollte darauf geachtet werden, dass MDM-Projekte keine reinen IT-Projekte sind, sondern im gesamten Unternehmen Unterstützung finden. Gemeinsam mit dem Dienstleister wird die passende Lösung (z. B. SAP MDG) anhand individueller Kundenanforderungen ausgewählt. Bei der Wahl der richtigen Tools und Programme ist auf einige Aspekte zu achten:

  • Flexibles oder branchenspezifisches Datenmodell: Auch wenn Stammdaten verhältnismäßig konstant bleiben, können sie sich in bestimmten Fällen verändern. Das kann je nach Geschäftsbereich unterschiedlich schnell gehen. MDM-Software muss den jeweiligen Grad der Veränderung unterstützen.
  • Bereichsübergreifender Workflow: Stammdaten werden unternehmensweit von verschiedenen Mitarbeitenden (auch manuell) erfasst, gepflegt und bereinigt. MDM-Tools sollten deshalb Funktionen zur Erstellung, Anreicherung, Harmonisierung und Freigabe von Stammdatensätzen bieten.
  • Import- und Exportfunktionen: Die Funktion zur Erfassung und Bereitstellung von Stammdaten aus und für unterschiedliche Systeme ist ein großer Vorteil. Dabei ist es essenziell, dass das Stammdatenmanagement mit den Programmen und Funktionalitäten des Unternehmens kompatibel ist.
  • Stammdatenqualität: Bei der Auswahl der Master Data Management-Software ist darauf zu achten, dass die Datenqualität der neuen Stammdaten den Anforderungen des Unternehmens entspricht.

Die Datenbasis des Master Data Managements sollte letztendlich eine zentrale Datenbank oder einen Stammdatenserver umfassen, der als Single Point of Truth dient. Hier werden alle relevanten Stammdaten konsolidiert und verwaltet, um sicherzustellen, dass alle Systeme und Prozesse in der gesamten Systemlandschaft auf dieselben Informationen zugreifen.

Sie haben weitere Fragen?

Sprechen Sie jetzt mit unserem Cloud Analytics Experten und wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Unternehmen auf die nächste Stufe bringen können.

Dürsin Kurt
CEO Cloud Analytics