Die OKR-Methode ermöglicht es Organisationen und Teams jeder Größe, gemeinsame Ziele und eine Vision durch Fokussierung, Klarheit und Transparenz motiviert umzusetzen.
Niemals zuvor war es wichtiger als heute, Mitarbeitende zu motivieren und Ihnen Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten klar aufzuzeigen. In einer sich schnell verändernden Arbeitswelt und zunehmend verteilten Teams durch Homeoffice ist dabei die Einbindung eines jedes Einzelnen entscheidend.
Motivation entsteht vor allem durch Transparenz und die Teilhabe an strategischen Prozessen. Dabei kann die OKR-Methode einen entscheidenden Beitrag leisten. Dieser ursprünglich von Intel-Mitbegründer Andy Groove entwickelte Managementansatz wurde schon 1999 von John Doerr bei Google eingeführt und ist bis heute ein wesentlicher Erfolgstreiber des Unternehmens. Warum OKR auch für den deutschen Mittelstand wertvolles Potenzial birgt, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag vorstellen. Neben Definition und Funktion der OKR-Methode, zeigen wir Ihnen ebenso konkrete Beispiele aus der Praxis.
Das Akronym OKR steht für „Objectives and Key Results“. Es vereint ein agiles Framework zum Setzen von Zielen (Objectives) und zur Messung von Schlüsselergebnissen (Key Results) sowie das Beste verschiedener Managementmethoden.
Somit ist OKR nicht nur ein Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung zielgerichteter und moderner Mitarbeiterführung, sondern ein ganz eigener Denkansatz, der es Mitarbeitenden ermöglicht, Zusammenhänge zu verstehen und auf dieser Grundlage Entscheidungen zu treffen.
Das OKR-Rahmenwerk fungiert als:
Der OKR-Zyklus ist in drei Teile gegliedert: Planungsphase, Ausführungsphase und Abschlussphase. Er wird iterativ durchlaufen und jedes Unternehmen kann selbst entscheiden, in welchem zeitlichen Abstand dies geschehen soll (in der Regel alle 3-4 Monate).
Am Anfang jedes Prozesses steht die Festsetzung und klare Formulierung eines Unternehmensleitbilds auf Basis der ganzheitlichen Strategie eines Unternehmens. Das Leitbild formuliert die grundsätzliche Richtung und schafft damit eine Orientierung für jeden einzelnen Mitarbeitenden. Darauf aufbauend lassen sich am besten jedes Quartal bzw. alle 2-4 Monate Objectives – also einzelne Ziele – bestimmen.
Im nächsten Schritt des OKR-Ansatzes werden Objectives festgelegt. Solche Ziele sollten qualitativ, ergebnisorientiert, ambitioniert und inspirierend sein.
Am Beispiel eines Restaurants könnte ein OKR Objective so aussehen:
Gastwirt XY hat trotz Marketing-Aufwand keine nennenswerte Umsatzsteigerung oder erhöhte Auslastung für sein Restaurant erzielen können. Nun formuliert er mit seinen Mitarbeitenden folgendes Objective: Durch eine Rundum-Optimierung der Angebote wird der Umsatz pro Gast und gleichzeitig die Zufriedenheit gesteigert.
Das quantitative Schlüsselergebnis beschreibt, wie man zum Ziel kommt und ob es erreicht wurde. Am Ende eines OKR-Zyklus kann klar mit Ja oder Nein bewertet werden, ob das Ziel erfolgreich umgesetzt wurde oder nicht. Es kann vorkommen, dass eine Zielsetzung nur zu einem bestimmten Teil erreicht oder knapp verfehlt wurde. Für diesen Fall ist der Zielerreichungsgrad von Vorteil, der auf einer Prozentskala (0-100 Prozent) beurteilt, in welchem Maße ein Ziel verwirklicht wurde oder nicht.
Im Fall des Gastwirtes könnten das konkrete Zahlen bezüglich des Umsatzes und der Messbarkeit der Zufriedenheit sein.
Wichtig dabei ist:
Sowohl Objectives als auch Key Results beschreiben den „Outcome“, also den Nutzen bzw. Wertbeitrag, und nicht den „Output“, also die reine Bewertung der Tasks.
Die Tasks, also die Maßnahmen bzw. Aufgaben, um die Key Results zu erreichen, wären in diesem Fall zum Beispiel:
Attraktivere Gestaltung der Speisen
Ein erweitertes Angebot an Speisen
Schulung des Personals
Wichtig:
Die Tasks können sich während eines OKR-Zyklus ändern. Objective und Key Results sollten jedoch bis Ende des OKR-Zyklus unverändert bleiben, um beurteilen zu können, ob die Erreichung des Ziels erfolgreich war.
Der größte Unterschied und gleichzeitig der größte Vorteil von OKR gegenüber anderen Methoden ist ihre Agilität. Während normalerweise das Management die Team- oder Unternehmensziele vorgibt und die Mitarbeitenden nur im Jahresgespräch Gelegenheit haben, eigene Ziele einzubringen, werden qualitative Zielsetzungen (Objectives) und quantitative Messungen von Schlüssel- oder Ergebniskennzahlen (Key Results) mit OKR in kürzeren Intervallen überprüft. So minimiert sich die Gefahr, dass Projekte in die falsche Richtung laufen. Auch lassen sich auf diese Weise ambitionierte Ziele angehen und Verbesserungen schneller umsetzen.
Durch die transparente Abstimmung und höhere Eigenverantwortlichkeit steigt die Motivation. Denn Mitarbeitende, die das große Ganze überblicken, empfinden ihren eigenen Beitrag als sinnstiftender.
Nicht zuletzt lassen sich auch Mitarbeitergespräche effektiver gestalten, denn mit der OKR Managementmethode können Individualziele den Geschäftszielen besser angepasst werden.
Der Einsatz der OKR-Methode vereint vielfältige Vorteile:
Definition messbarer Ziele, anhand von Kennzahlen (KPIs), für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg
Zusammenarbeit der Führungsebene mit verschiedenen Teams und Abteilungen
Strukturiertes Zielmanagement: Fokus liegt auf klaren Zielen und realistischer Zielerreichung
Transparente, offene Kommunikation
Förderung der Selbstorganisation und Motivation der Mitarbeitenden
Beschleunigte innerbetriebliche Prozesse
Klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten und Rollen
Durch die Anwendung der OKR-Methode werden Unternehmen agiler
Eine Herausforderung im Rahmen des OKR-Ansatzes ist, sich genügend Zeit für das Formulieren von Objectives und Key Results zu nehmen. Da diese auf der Vision und Mission eines Unternehmens aufbauen, sollten die OKR-Sets fundiert und systematisch definiert werden.
Zudem ist es wichtig, nicht ins Mikromanagement zu verfallen. Es lohnt sich auch nicht, auf bestimmte Inhalte oder Aufgaben zu beharren, obwohl sie offensichtlich nicht mehr zur Zielerreichung beitragen. Durch das agile Rahmenwerk der OKR-Methode können die Tasks im Laufe eines OKR-Zyklus flexibel angepasst werden.
Da der Austausch von Zielen und Ergebnissen wesentlich zur Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt, ist die OKR-Methode für alle Unternehmen von Vorteil, wenn man sie konsequent angeht. Eine Herausforderung dabei ist, Ziele und Key Results richtig zu definieren.
Damit das Erfolgsrezept von Google & Co. auch für das eigene Unternehmen zu nachhaltigem Erfolg führt, bietet das Tool Performance & Goals von SAP SuccessFactors die optimale Unterstützung. Mithilfe der Software können die übergeordneten strategischen Unternehmensziele festgelegt und auf individuelle Mitarbeiterziele übertragen werden. Mit weiteren Funktionen lassen sich die Leistungen der einzelnen Beschäftigten exakt, klar und objektiv messen und nachvollziehen.
Mitarbeiterführung kann mit der OKR-Methode ganz neu gedacht werden. Am besten holen Sie sich zum Einstieg erfahrene Hilfe an Ihre Seite. Eine professionelle Beratung kann Unternehmen dabei helfen, die OKR-Methode erfolgreich umzusetzen und geeignete KPIs zu definieren, um den Fortschritt zu messen.
Als Experten für SAP SuccessFactors und HR-Cloudlösungen unterstützen wir Sie gerne bei der Einführung der OKR-Methode in Ihrem Unternehmen. Darüber hinaus betreuen wir Sie bei der Implementierung damit einhergehender Tools und Systeme im Personalbereich.