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SQL Server

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SQL Server

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Der SQL Server ist ein von Microsoft entwickeltes relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS). Wie aus dem Namen bereits ersichtlich, unterstützt es die Datenbanksprache SQL. Der SQL Server ist kompatibel mit verschiedenen Betriebssystemen und bietet eine Reihe von Funktionen, Software sowie Tools, die den Umgang mit Daten im Unternehmensumfeld vereinfachen, standardisieren und optimieren. Je nach den individuell gewählten Optionen bildet der SQL Server eine wesentliche Säule für das unternehmerische Reporting und die ergebnisorientierte Nutzung von Business Intelligence

Definition: Was ist ein SQL Server?

Als der SQL-Server 1989 erstmals von Microsoft veröffentlicht wurde, war der Name für ein Managementsystem relationaler Datenbanken noch gut gewählt. Spätestens mit dem Erscheinen der 16. Version im Jahr 2022 wurde der endgültige Wandel zu einer voll integrationsfähigen Business Intelligence-Lösung mit Cloud-Anbindung vollzogen. Von einem simplen Datenbank-Server kann also nicht mehr die Rede sein. Dennoch steht im Kern des SQL Servers weiterhin die Verwaltung von Daten in einer relationalen Struktur – also über die Beziehungen und Verbindungen von Daten in Tabellen. Die Lizenzierung des SQL Servers 2022 erfolgt nach Server-/CAL oder Cores/Prozessorkernen. CAL steht für Client Access License, also Zugriffslizenz.

Eine SQL Server-Instanz ist eine einzelne Installation des SQL Server-Produkts auf einem Server. Unternehmen können mehrere Instanzen desselben oder verschiedener SQL Server-Versionen auf einem einzigen physischen oder virtuellen Server betreiben. Zur Authentifizierung gibt es mehrere Möglichkeiten (z. B. über Azure Active Directory). Außerdem stellt der SQL Server Treiber bereit, die es Anwendungen ermöglichen, auf die Datenbank zuzugreifen.

Der Microsoft SQL Server liegt je Version in unterschiedlichen Editionen von Express bis Enterprise vor. Diese Editionen unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf Preis, Funktionen, den verfügbaren Speicherplatz sowie die zur Verfügung gestellte Rechenleistung. Mit den abgestuften Lizenzen können Organisationen selbst entscheiden, wie „big“ ihr Umgang mit Big Data im Unternehmen tatsächlich ist und wie tiefgehend oder komplex etwa Datenanalysen im operativen und strategischen Geschäft werden. Für Abfragen nutzt der SQL Server entweder das standardisierte SQL oder die proprietäre Datenbanksprache T-SQL (Transact-SQL)

Welche Eigenschaften und Funktionen umfasst der Microsoft SQL Server?

Mit dem SQL Server können komplexe Datenbestände effizient verwaltet und umfangreiche Datenplattformen aufgebaut werden. Die integrierte OLTP (Online Transaction Processing) ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Transaktionssteuerung, was für Betriebe mit hohen Anforderungen an die Datenverarbeitung von entscheidender Bedeutung ist.

Neben den eigentlichen Datenbankfunktionen über die SQL Server Database Engine machen den Microsoft SQL Server unterschiedliche Software-Optionen aus. Aus dem BI- Umfeld sind die drei bekanntesten: 

Seit der 16. Version von 2022 bietet der Microsoft SQL Server zudem eine nahtlose Azure-Einbindung und markiert damit final den Wandel von isolierten Datenbankfunktionen zu integrierten BI-Funktionalitäten, die Ad-hoc-Analysen genauso ermöglichen wie das Design strategisch kritischer Data Governance-Strukturen (z. B. mittels Azure Purview). Auch im Hinblick auf Zugriffssteuerung und Sicherheit gibt es viele neue hilfreiche Features.

Master Data Services (MDS) ist die SQL Server-Lösung für die Stammdatenverwaltung. Der Machine Learning Server unterstützt die Bereitstellung von Softwarelösungen und verteilten Systemen rund um maschinelles Lernen.

SQL Server Datentypen

Die Verarbeitung von Daten (nicht nur über den SQL Server) beruht stets auf einer Kategorisierung der Datentypen. Diese legt grundsätzlich fest, wie Werte gespeichert werden und welche Operationen damit durchführbar sind. Das wiederum ist (neben der richtigen Wahl der Tabellen- und Index-Typen) wichtig, um den Speicherplatz zu optimieren und die Stringenz der Daten zu garantieren.

Der SQL Server besitzt sowohl vorgegebene System-Typen als auch die Möglichkeit, diese in Transact-SQL (einer Microsoft-eigenen Erweiterung) selbst zu definieren. Zu den grundlegenden (T-)SQL-Datentypen gehören beispielsweise:

  • Genaue numerische Werte: Ganze Zahlen (int), Dezimalzahlen (decimal), Bits (bit)
  • Ungefähre numerische Werte: Gleitkommazahlen bzw. gebrochene Zahlen (float), reelle Zahlen (real)
  • Datum und Uhrzeit: Datum (date), Uhrzeit (time), Kombination (datetime)
  • Zeichenfolgen: undefinierter Text (text)

Hinzu kommen verschiedene Kategorisierungen und Typen für Unicode- und Binärzeichen sowie nicht näher kategorisierte Datentypen von XML über JSON bis hin zu Cursor-Verweisen.

SQL Server-Editionen

Der SQL Server kann als Datenquelle für verschiedene Anwendungen und Geräte dienen. Sowohl bei der bisher gültigen Version SQL Server 2019 als auch bei der neuen Version SQL Server 2022 stehen Benutzer:innen verschiedene Editionen mit klar abgegrenztem Funktionsumfang zur Verfügung:

  • Enterprise: Umfangreiches Premium-Angebot für Rechenzentren und sehr leistungsintensive Datenoperationen. Unterstützung aller Azure-Funktionen; End-to-End-Business Intelligence für maximalen Erkenntnisgewinn möglich.
  • Standard: Gut skalierbare Lösung für kleine Organisationen oder Abteilungen. Arbeitsspeicher und Rechenkapazität sind begrenzt; es besteht voller Zugriff auf Azure-Funktionen.
  • Web: Kostengünstige Variante für Webhoster.
  • Entwickler (Developer): Alle Funktionsmerkmale der Enterprise-Edition; bei dieser Lizenzierung jedoch nur als Test- und Entwicklungsumgebung verfügbar.
  • Express: Kostenlose Einstiegsedition für den Erstkontakt mit Datenbanken oder zum Erstellen kleinerer Anwendungen für Freelancer und deren Kunden.

Als etablierte Datenbankplattform ist der SQL Server ein bewährter Standard in der Welt der relationalen Datenbankmanagementsysteme. Die Wahl der passenden Edition hängt unter anderem von Unternehmen, Leistungs- und Preisanforderungen sowie Zweck der Verwendung ab.

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Dürsin Kurt
CEO Cloud Analytics